Autor: Robin Jaede, CC4E/HAW Hamburg
Grüner Wasserstoff ist ein essenzieller Baustein für die Klimaneutralität, zum Beispiel in der Industrie oder in Mobilitätsanwendungen. Der Hochlauf der grünen Wasserstoffwirtschaft in Deutschland nimmt dafür zunehmend Form an. Doch wie jede neue Technologie, ist auch die großskalige Elektrolyse zur Erzeugung von grünem Wasserstoff auf Erkenntnisse auf der Forschung angewiesen, um ein reibungsloses Funktionieren zu ermöglichen. Dafür erforscht das Fraunhofer IWES in Bremerhaven auf einem Elektrolyseur Testfeld unter Realbedingungen den Betrieb einer Elektroylseanlage von insgesamt 1,1 Megawatt.
In diesem Rahmen traf sich die AG 6 Wasserstofferzeugung des Norddeutschen Reallabors für ihre AG-Sitzung direkt in Bremerhaven, um das Testfeld zu besichtigen und aus erster Hand Einblicke in das Projekt zu bekommen. Realdaten aus dem Betrieb und Erfahrungen aus der täglichen Praxis ermöglichen die zukünftige Optimierung von Wassersofferzeugungsprojekten und die Abschätzung von Fragen wie Techniksetup, Betriebssteuerung und Wartung, sowie Wirtschaftlichkeit und Vertrieb.
Insbesondere das Zusammenspiel mit Windkraftanlagen spielt auf dem Testfeld eine vordergründige Rolle: Der Strom für die Anlage wird direkt von einer benachbarten Windenergieanlage bezogen. Das Besondere: Diese Kombination greift schon auf mögliche Zukunftsszenarien vor. Die Windenergieanlage steht zwar direkt neben dem Testfeld, ist in der Bauart aber eine für den Offshore-Betrieb konstruiert und wurde in Bremerhaven als Prototyp errichtet.
Auch mehrere der weiteren AG6-Vorhaben sind auf dem Weg in die heiße Phase. Der Elektrolyseur der Stadtreinigung Hamburg für das Biogas- und Kompostwerk Bützberg, wird noch diesen Monat angeliefert. Dort soll der grüne Wasserstoff genutzt werden, um im Vergärungsprozess der Biomüllanlage den Methan Anteil des gewonnenen Biogases zu erhöhen. Und auch die HAzwei GmbH treibt ihr 25 MW Elektrolyseur-Projekt weiter voran. Der dort erzeugte Wasserstoff soll insbesondere bei NRL-Partner HOLBORN zum Einsatz kommen und dessen Weg zur grünen Raffinerie unterstützen.