Elektrolyseur Energie des Nordens (Bestandsanlage)

Mit dem Projekt „Elektrolyseur Energie des Nordens“ (Windgas Haurup) möchte die Energie des Nordens (EdN) in erster Linie über­schüssigen Windstrom mit Hilfe der Power-to-Gas Technologie speicherbar machen. Frei nach dem Motto „Nutzen statt Abregeln“ soll über­schüssiger Windstrom in Schleswig-Holstein mittels Elektrolyse in Wasser­stoff umgewandelt und als Windgas ins Gasnetz eingespeist werden.

Diese Bestandsanlage (1 MW PEM-Elekrolyseur) wurde bereits 2020 in Betrieb genommen und kann bis zu 210 Nm3/h Wasserstoff produzieren. Das Projekt war bereits Teil des Programms Norddeutsche EnergieWende 4.0 (NEW 4.0), in dessen Rahmen Technologien mit besonderem Nutzen für die Energiewende in der Praxis erprobt wurden.

Einordnung im Norddeutschen Reallabor

Titel des assoziierten Vorhabens​

Elektrolyseur Energie des Nordens (Bestandsanlage)

Standort

Haurup (Schleswig-Holstein)

Beteiligte

Energie des Nordens GmbH & Co KG, Green Planet Energy, Gasunie, Open Grid Europe, DKB

Vorhabenart

Demonstrationsprojekt

NRL-Arbeitsgruppe

AG 6 Wasserstofferzeugung

Elektrolyseure als Teil der Energiewende

ein Foto von Stromleitungen und Windrädern, Dämmerung

Zwischen den Jahren 2021 und 2026 fallen 16,68 GW Leistung Altwindkraft aus der EEG-Vergütung. Allerdings könnten 11,12 GW der Leistung weiterbetrieben werden, wenn sie auskömmliche Preise am Strommarkt erzielen, um ihre Betriebskosten zu decken. Diese Leistung entspricht einer elektrischen Arbeit von 16,7 – 25,0 TWh. Wird zudem das Repowering-Potenzial der Flächen berücksichtigt, dann resultieren daraus insg. 12 Mio. Tonnen CO2-Einsparungen, was ca. der Hälfte der Einsparungen durch den Kohlekompromiss entspricht.

Mit Blick auf die aktuellen Energie- und Klimaziele der Bundesregierung und im Sinne einer effizienten Flächennutzung sowie einem nachhaltigen Einsatz von Rohstoffen und Ressourcen ist der Weiterbetrieb ein wichtiges Instrument zur Erreichung der CO2-Reduktionsziele. Zudem genießen Bestandsanlagen überwiegend eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung.

Die künftige Vermarktung des Stroms an der Börse über einen Direktvermarkter birgt für die Anlagenbetreiber jedoch das Risiko von starken Preisschwankungen, so dass die Parkbetreiber ihre Betriebskosten nicht sicher decken können. Die Vermarktung direkt an Endkunden oder an Kunden in andere Sektoren durch Power-Purchase-Agreements (PPA) hingegen beinhaltet die Aufgabe, dass die Stromproduktion zur Abgabe an Letztverbraucher strukturiert werden muss. Vor allem die Belieferung von privaten Endkunden mit fluktuierender Erneuerbarer Energie (fEE) ist eine große Herausforderung, da einerseits für die Bilanzierung von privaten Endkunden unflexible Standardlastprofile verwendet werden und anderseits deren Möglichkeiten zur eigenständigen Lastverschiebung sehr begrenzt sind. Daher muss die Stromproduktion strukturiert werden.

Hierfür kommen nur Langfristspeicher und größere, schnell reagierende flexible Lasten wie Elektrolyseure infrage. Für den bestehenden Elektrolyseur von der Energie des Nordens GmbH & Co. KG sowie für eine etwaige Erweiterung der Anlage bietet dies die Chance, auch nach der Verschiebung der EisMan-Signale – resultierend aus dem Netzausbau in Schleswig-Holstein – eine Energiewende-dienliche Betriebsweise bereitzustellen. Mit diesem Projekt wird zugleich aufgezeigt, wie Neuwindkraftanlagen ohne EEG-Förderung in den Strommarkt integriert werden können (Post- EEG).

Vorgehen

Im ersten Ansatz soll, die Marktintegration von fEE ohne EEG geprüft und demonstriert werden. Erste Erfahrungswerte diesbezüglich sowie Erkenntnisse zum resultierendem Elektrolyseurbetrieb können mit den Teilnehmern des NRL geteilt werden. Zudem ist EdN daran interessiert, mit den Teilnehmern des NRL die Betriebsweisen ihrer Wasserstoffproduktionsanlagen zu diskutieren und hinsichtlich einer Energiewendedienlichkeit zu reflektieren.

Nutzen

Wenn der Ansatz von EdN gelingt, dann ist die Strukturierung von fEE mittels Elektrolyseure eine Blaupause für viele Energieversorger. Die Tragfähigkeit der Blaupause soll ggf. – abhängig von den energiewirtschaftlichen und von den Rahmbedingungen einer zweiten Förderrichtlinie zu den Reallaboren – durch eine Erweiterung der Anlage innerhalb einer zweiten Projektphase umgesetzt werden.

Ansprechperson zu diesem Vorhaben

Marko Bartelsen

Energie Des Nordens Gmbh & Co. Kg

Weitere Informationen

Windgas Haurup
Das Projekt

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