Interview Christian Hein: Zur Bedeutung von Wasserstoff für Aurubis

Im folgenden Gespräch erläutert Christian Hein, Aurubis AG und Mitglied des Konsortiums des Norddeutschen Reallabors, die Nachhaltigkeitsstrategie seines Unternehmens.

Autorin: Katja Löwe, B2B-Kommunikation, Cluster Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH)

EEHH: Das Norddeutsche Reallabor (NRL) sticht durch seinen ganzheitlichen Ansatz und die Vielfalt der unterschiedlichen Projekte aus der Reallabor-Landschaft hervor.  War das der Grund, weshalb Sie sich für die Teilnahme an diesem Verbundprojekt entschieden haben?

Christian Hein: „Für Aurubis ist die Wasserstoffnutzung ein Baustein auf dem Weg der Dekarbonisierung. Wir analysieren derzeit technologieoffen die Dekarbonisierung unserer Prozesse – neben der Nutzung von Wasserstoff ist beispielsweise die Elektrifizierung eine weitere Möglichkeit. Die Kombination einzelner Technologien und Maßnahmen wird die Lösung sein, dazu sind aber die regulatorischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Dabei bietet das NRL neben der Projektförderung eine gute Möglichkeit, mit den Projektpartnern und der Politik in den Austausch zu treten und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten.“

EEHH: Welche weiteren Gründe haben Sie dazu bewogen?

Christian Hein: „Nach der erfolgreichen Mitwirkung an NEW4.0 war die Teilnahme am NRL die logische und sinnvolle Folge. Außerdem freue ich mich über den Erfahrungsaustausch mit Expert*innen anderer Unternehmen, um Erkenntnisse für unsere Arbeit zu gewinnen und technologischen Fortschritt zu beschleunigen.“


Infobox: Christian Hein, Aurubis AG

Als studierter Umwelttechniker konnte Christian Hein seit 2004 als „Leiter Energiewirtschaft“ bei der E.ON Hanse Wärme GmbH seine Führungsqualitäten ausbauen. 2011 wechselte er zur Aurubis AG und hat dort bis 2022 als „Director Corporate Energy & Climate Affairs“ gearbeitet. 2022 machte er einen weiteren Schritt und ist derzeit bei Aurubis als „Head of Sustainability“ tätig. Seit 2020 ist der zweifache Vater darüber hinaus als Leiter der Arbeitsgruppe „Industrie“ für das Verbundprojekt „Norddeutsches Reallabor“ zuständig.   


EEHH: Das Norddeutsche Reallabor (NRL) sticht durch seinen ganzheitlichen Ansatz und die Vielfalt der unterschiedlichen Projekte aus der Reallabor-Landschaft hervor.  War das der Grund, weshalb Sie sich für die Teilnahme an diesem Verbundprojekt entschieden haben?

Christian Hein: „Für Aurubis ist die Wasserstoffnutzung ein Baustein auf dem Weg der Dekarbonisierung. Wir analysieren derzeit technologieoffen die Dekarbonisierung unserer Prozesse – neben der Nutzung von Wasserstoff ist beispielsweise die Elektrifizierung eine weitere Möglichkeit. Die Kombination einzelner Technologien und Maßnahmen wird die Lösung sein, dazu sind aber die regulatorischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Dabei bietet das NRL neben der Projektförderung eine gute Möglichkeit, mit den Projektpartnern und der Politik in den Austausch zu treten und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten.“

EEHH: Welche weiteren Gründe haben Sie dazu bewogen?

Christian Hein: „Nach der erfolgreichen Mitwirkung an NEW4.0 war die Teilnahme am NRL die logische und sinnvolle Folge. Außerdem freue ich mich über den Erfahrungsaustausch mit Expert*innen anderer Unternehmen, um Erkenntnisse für unsere Arbeit zu gewinnen und technologischen Fortschritt zu beschleunigen.“


Infobox: Cluster Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH)

Das EEHH ist das zentrale regionale Branchennetzwerk für Energiesysteme der Zukunft in Hamburg. Seit 2010 bietet es Vernetzungs- und Informationsmöglichkeiten für interessierte Akteure. Momentan gehören rund 250 Unternehmen aus Segmenten wie Finanzierung, Forschung, Produktion, Projektentwicklung und Rechtsberatung dem Cluster an. Einen besonderen Fokus legt das EEHH darauf, die Kompetenzen der Hansestadt Hamburg im Bereich Windenergie weiterzuentwickeln.


EEHH: Das Norddeutsche Reallabor (NRL) sticht durch seinen ganzheitlichen Ansatz und die Vielfalt der unterschiedlichen Projekte aus der Reallabor-Landschaft hervor.  War das der Grund, weshalb Sie sich für die Teilnahme an diesem Verbundprojekt entschieden haben?

Christian Hein: „Für Aurubis ist die Wasserstoffnutzung ein Baustein auf dem Weg der Dekarbonisierung. Wir analysieren derzeit technologieoffen die Dekarbonisierung unserer Prozesse – neben der Nutzung von Wasserstoff ist beispielsweise die Elektrifizierung eine weitere Möglichkeit. Die Kombination einzelner Technologien und Maßnahmen wird die Lösung sein, dazu sind aber die regulatorischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Dabei bietet das NRL neben der Projektförderung eine gute Möglichkeit, mit den Projektpartnern und der Politik in den Austausch zu treten und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten.“

EEHH: Welche weiteren Gründe haben Sie dazu bewogen?

Christian Hein: „Nach der erfolgreichen Mitwirkung an NEW4.0 war die Teilnahme am NRL die logische und sinnvolle Folge. Außerdem freue ich mich über den Erfahrungsaustausch mit Expert*innen anderer Unternehmen, um Erkenntnisse für unsere Arbeit zu gewinnen und technologischen Fortschritt zu beschleunigen.“

EEHH: Im Rahmen des NRL sind Sie als Leiter der Arbeitsgruppe „Industrie“ tätig. Was genau sind Ihre Tätigkeiten und was motiviert Sie, innerhalb des NRL eine so tragende Rolle zu übernehmen?

Christian Hein: „Mich persönlich haben schon immer die unterschiedlichen Prozesse und individuellen Herausforderungen innerhalb der Industrie interessiert und ihre Innovationsbestrebungen begeistert.  An der Leitung der Arbeitsgruppe motiviert mich, insbesondere die Gemeinsamkeiten der Industrie bezüglich der notwendigen technischen, wirtschaftlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen für die Nutzung von Wasserstoff mit den Projektpartnern und assoziierten Partner herauszuarbeiten. Wichtig dabei ist, zusätzlich auf die individuellen Voraussetzungen und Möglichkeiten der beteiligten unterschiedlichen Industrien hinzuweisen. Wasserstoff ist ein Teil der Lösung – weitere Technologien sind für die Dekarbonisierung erforderlich.“

EEHH: Welche Ziele streben Sie mit Ihrer Arbeitsgruppe bis zum Projektende (4/2026) an? Was möchten Sie im Rahmen des NRL beweisen?

Christian Hein: „Durch die Größe und Komplexität des Verbundprojekts „Norddeutsches Reallabor“ bietet sich die Möglichkeit, mehrere Ziele gleichzeitig verfolgen zu können. Der Einsatz von grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab und die Hebung von Innovationspotentialen für die Sektorenkopplung sind hier an erster Stelle zu nennen. Daraus ergibt sich auch die Identifikation der technischen Grenzen der Substitution durch Wasserstoff. Ein weiteres Ziel ist daher die Planung des Kapazitätsbedarfs für die Wasserstofferzeugung inklusive der erforderlichen Peripherie und der betrieblichen Einbindung.

Neue Techniken erfordern auch neue regulatorische und politische Rahmenbedingungen. Aus diesem Grund haben wir uns ebenfalls zum Ziel gesetzt, Lösungsvorschläge zur Beseitigung regulatorischer, rechtlicher und sonstiger Hürden, die eine Umsetzung aus heutiger Sicht behindern, zu erforschen und im gleichen Atemzuge neue Geschäftsmodelle zur erfolgreichen und nachhaltigen Anwendung zu entwickeln. Last but not least möchten wir einen wichtigen Beitrag zum erfolgreichen Erreichen der Klimaschutzziele leisten. Wir möchten für unseren Industriezweig aufzeigen, dass dies möglich ist und idealerweise übertragbare Lösungen für weitere Industriebereiche bieten.                 

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Arbeitsgruppe möchte aufzeigen, dass innovative, technologieoffene und nachhaltige industrielle Vorhaben mit höherer Realisierungsgeschwindigkeit möglich sind, wenn geeignete regulatorische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen geschaffen werden.“

EEHH: Hauptberuflich arbeiten Sie als „Head of Sustainability“ beim Multimetallproduzenten und Kupferrecycler Aurubis in Hamburg. Würden Sie diesen beginnenden Wandel – hin zur klimaneutralen Industrie – als „industrielle Revolution“ für Ihre Branche bezeichnen?

Christian Hein: „Ich sehe uns bereits heute auf einem sehr guten Weg – Aurubis wird seine industrielle Vorreiterrolle im Bereich Nachhaltigkeit weiter ausbauen. Nachhaltiges Handeln und Wirtschaften sind integrale Bestandteile der Strategie von Aurubis. Ich würde daher nicht von einer „industriellen Revolution“, sondern eher von einer „industriellen Transformation“ sprechen. Wir handeln selbstbestimmt und eigenverantwortlich. Mit der Teilnahme an der Science-Based-Target-Initiative und gezielten Maßnahmen zur Senkung von Emissionen wollen wir bereits deutlich vor 2050 klimaneutral produzieren. Bereits heute liegt der CO2-Fußabdruck von Aurubis unter dem Branchendurchschnitt: Mit den bestehenden Verfahren emittiert Aurubis – im Durchschnitt aller Kupferhütten – bereits rund die Hälfte des weltweiten CO2-Fußabdrucks pro erzeugter Tonne Kupfer. Die Produktionstechniken von Aurubis tragen schon heute maßgeblich zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen bei und leisten damit neben den Produkten des Unternehmens einen Beitrag zur Energiewende. Wir denken auch über unsere Werksgrenzen hinaus, wie die CO2-freie Industriewärmelieferung in die östliche HafenCity und in das Fernwärmesystem der Stadt Hamburg zeigen. Mit der Copper Mark Initiative macht sich die Branche auf einen transparenten Weg hin zum ganzheitlichen nachhaltigen Wirtschaften – Aurubis hat sich zu der Initiative bekannt, den Zertifizierungsprozess begonnen und für den ersten Standort erfolgreich abgeschlossen.“

EEHH: Dieser Wandel ist notwendig, um die notwendigen Klimaziele umzusetzen und steht mittlerweile im Fokus vieler politischer Diskussionen. Welche Unterstützung seitens der Politik erwarten und/oder erhoffen Sie sich?

Christian Hein: „Die EU hat für 2050 ein ehrgeiziges Ziel: Eine resiliente Wirtschaft und Gesellschaft, die Klimaneutralität durch eine hohe Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit erreicht. Das deckt sich mit unseren Zielen. Wir sind das nachhaltigste integrierte Hüttennetzwerk der Welt und wollen unsere Energieeffizienz noch weiter steigern. Dafür müssen jetzt die Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit Nachhaltigkeit kein Wettbewerbsnachteil wird:

  • Wettbewerbsfähige Energiepreise
  • Kontinuität in der Gesetzgebung
  • Förderung von Forschung & Entwicklung
  • Förderung von Investitionen in Zukunftstechnologien
  • Instrumente, die CO2-arme Produkte belohnen“

EEHH: Vielen Dank für das Interview!

Dieser Beitrag ist ebenfalls auf dem Blog des Clusters Erneuerbare Energien Hamburg erschienen.

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